Führen durch Zielvereinbarungen – klingt einfach, aber hast du noch den Überblick im Dschungel der Methoden zum Setzen und Überwachen von Zielen?
Fangen wir zunächst mit den bekannten Spezies an, welche sich in diesem Ziele-Dschungel tummeln: Ist dir MbO als Führungsansatz bekannt? Formulierst du deine Ziele stets SMART und hast du auch noch die passenden KPI ausgewählt? Oder solltest du das alles vergessen und einfach den OKR Ansatz vom Tech-Gigant Google nutzen? Im Dschungel der Methoden zum Setzen und Überwachen von Zielen gibt es also einige Begriffe – Doch weisst du auch wie sich diese unterscheiden?
In diesem Artikel wollen wir einen kurzen Überblick zu diesen vier Begriffen geben und dabei insbesondere auf den Unterscheid zwischen MbO und OKR eingehen.
Definitionen – SMART, KPI, MbO & OKR
SMART Ziele: Bei der Definition von Zielen sollte man stets darauf achten, diese klar und präzise zu formulieren. In der Praxis ist dies allerdings oftmals gar nicht so einfach und Ziele geraten of viel zu unspezifisch, vage und sind oftmals auch unrealistisch, was wiederum sehr demotivierend sein kann. Für eine optimale Zielformulierung solltest du dich an die SMART Formel halten, die dir dabei hilft deine Ziele zukünftig besonders gut und präzise zu formulieren. Die 5 Buchstaben stehen dabei jeweils für ein Kriterium, welches dein Zeil erfüllen sollte: S (=spezifisch), M (=messbar), A (=akzeptiert), R (=realistisch), T (=terminiert).
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KPI: Mithilfe von Key Performance Indicators (kurz KPI) wird der Erfolg bzw. Misserfolg von Zielsetzungen Massnahmen und sonstigen Aktivitäten gemessen. Es handelt sich also um Leistungskennzahlen mit denen kontrolliert werden kann, wie erfolgreich bestimmte Massnahmen sind. Was man nicht messen kann, kann ich man nicht verbessern oder automatisieren/digitalisieren! In einem Unternehmen lassen sich beispielsweise mithilfe von KPI Prozesse monitoren, bewerten und anschliessend ggfs. optimieren.
“If you can’t measure it, you can’t improve it”
Peter F. Drucker
MbO: MbO (Management by Objectives) kommt aus den 1960er und geht auf den US-amerikanischen Ökonom Peter Ferdinand Drucker zurück. Unter MbO versteht man das Führen durch Zielvereinbarungen auf allen Unternehmensleveln, d.h. einen transaktionalen Führungsansatz, der auf einem gemeinsamen Formulieren und Festlegung von mehreren Zielen beruht, welche schriftlich festgehalten werden und für eine definierte Periode gelten. Am Ende der Periode erfolgt eine Messung des Grades der Zielerreichung, wodurch eine transparente Bewertung möglich ist. Im MbO werden für alle Einheiten des Unternehmens Ziele festgelegt und in der Regel sind alle Mitarbeiter involviert, z.B. via den klassischen Geschäftszahlen, wie Umsatz, Auftragseingang oder Marge. Die Zielvereinbarung wird im Allgemeinen durch das Management, d.h. Top-Down initiiert und anschliessend die Geschäftsziele des Unternehmens auf die einzelnen Organisationseinheiten, Abteilungen, Teams bis hin zum einzelnen Mitarbeitenden heruntergebrochen. Bei MbO geht es vor allem darum, die Mitarbeitenden stärker in die Geschäftsprozess einzubinden um somit die Eigeninitiative jedes Einzelnen, seine Motivation und auch Identifikation mit dem Unternehmen zu fördern.
OKR: Die Idee hinter OKR (Objectives and Key Results) besagt: Wenn du ein Ziel hast, kannst du auch darauf hinarbeiten. Wenn etwas gemessen wird, wird es auch gemacht. Und wenn die Strategie umgesetzt werden soll, dann braucht es Ziele, die diese unterstützen. OKR ist also eine Methode, bei der eine strategische Ausrichtung in individuelle Ziele heruntergebrochen wird. Objectives nennen das «Was soll erreicht werden?», um die Strategie umzusetzen. Die Key Results definieren «Wie werden die Objectives erreicht?» und nennen dabei die zu erzielenden Ergebnisse (keine Handlungen). OKR ist ein Tool zur Steuerung und Ausrichtung von Organisationen auf wichtige Zielsetzungen und bindet als effektives Führungswerkzeug die beteiligten Mitarbeiter in diesen Prozess ein.
MbO vs. OKR
Bei der Betrachtung der Definitionen von MbO und OKR fällt eines auf: Beide Methoden scheinen auf den ersten Blick recht ähnlich. Sowohl MbO als auch OKR haben etwas mit der Festlegung und Kommunikation von Zielen sowie deren Leistungsmessung zu tun und sollen Mitarbeiter motivieren an gemeinsam Zielen zu arbeiten. Wo liegt also der Unterschied?
Beide Ansätze sind miteinander verwandt und die OKR Methode hat einige Element der etablierten MbO Methode übernommen und darauf aufgebaut. Es gibt jedoch eine Reihe von wesentlichen Unterschieden die nun näher beleuchtet werden sollen:
Fazit:
MbO und OKR sind beides Methoden zum Setzen und Überwachen von Zielen und unterstützen somit Unternehmen dabei, Leistungen zu messen und Ziele zu erreichen.
Der MbO Ansatz ist eine sehr beliebte und etablierte Methode und setzt vor allem auf einen Top-Down Ansatz und die Definition erreichbarer Ziele (SMART Ziele) durch den Vorgesetzten. Als grösste Kritikpunkte sind hier die enge Kopplung an das variable Vergütungssystem anzubringen und das es fraglich ist, ob alle Ziele tatsächlich immer SMART, also messbar, realistisch, terminiert usw. sind und auch sein müssen? Es kann wichtig, sinnvoll und motivierend sein auch an unrealistischen, herausfordernden, gar aggressiven “Breakthrough Goals” oder “North Star Goals” zu arbeiten, um neue innovative Ideen zu generieren oder an sehr komplexen Problemen oder langfristigen strategischen Zielsetzungen zu arbeiten.
Hier kommt OKR ins Spiel. Dieser agile Ansatz stellt Kreativität, Innovation, Transparenz und auch Flexibilität in den Mittelpunkt und gewinnt dadurch in der heutigen digitalisierten Zeit immer mehr an Bedeutung und weckt zunehmendes Interesse von Unternehmen! Der Vorgesetzte diktiert die Ziele nicht auf (wie im MbO), diese entstehen vielmehr durch Team- und Bereichsübergreifende Zusammenarbeit. Ergebnisse werden auch nicht nur 1x pro Jahr, sondern regelmässig gemessen was zu kürzeren Planungszyklen und kontinuierlichen Prozessoptimierungen führt. Der benötigte Aufwand und das erforderlich Kommitment der ganzen Organisation sind im Vergleich zur MbO wesentlich höher.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass beide Methoden nur auf den ersten Blick sehr ähnlich sind, sich in ihren Bestandteilen jedoch recht wesentlich unterscheiden.
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